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Historische Betrachtung


Kép/PictureDie Geschichte der Bausteine beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit hat man mit der Herstellung der ausgesprochen für Kinder bestimmten Spielzeuge begonnen, die den Platz der zu Hause fabrizierten Puppen und Holzbausteinen einnehmen sollten. Friedrich Fröbel, der Begründer der Institution des modernen Kindergartens erkannte die kreativitätsfördernde Bedeutung der Bausteine. Dr. Jan Georgens, einer der Grossen der gemeinschaftlichen Erziehung, setzte schon in der '70-er Jahren diese Theorie und die bereits gewonnenen Erfahrungen ein. Er gründete sogar eine Zeitschrift, den "Neuen Kindergarten". Die hier präsentierten, neuartigen didaktischen Spielzeuge wurden unter dem Namen von Georgens hergestellt und kommerzialisiert. Wärend seiner Arbeit hat Georgens auch die Dienste des Graphikers Gustav Lilienthal in Anspruch genommen, der auch Illustrationen zu anderen Werke von Georgens angefertigt hatte. Gustav Lilienthal hat mit Hilfe seines Bruders Otto, der Ingenieur war, auch die Pläne eines Bausteinsystems ausgearbeitet. Die revolutonäre Neuerung dabei war, dass die Bauklötze nichtaus Holz, sondern aus Stein hergestellt waren, was den Bauten eine ganz andere Stabilität gab. Die 
Kép/PictureLilienthal-Brüder haben eine ganz ausgezeichnete technische und künstlerische Arbeit geleistet. Ein Beweis dessen ist, dass ihre Namen auch in die Geschichte des Flugwesens eingegangen sind. Der Geschäftssinn aber fehlte ihnen. Sie konnten keinen einzigen Bausteinsatz verkaufen, also sie haben sich dazu entschieden, ihre Idee zu Geld zu machen. Der Käufer war Friedrich Adolf Richter. Er hat dann diese neuartigen Bausteine zum Welterfolgt gebracht. Sein Unternehmen in Rudolstadt hat alles hergestellt, was Geld einbringen könnte. Richter begann seine Geschäftstätigkeit mit dem Verkauf von aus Pflanzen hergestellten Abkochungen, die natürlich Leiden aller Art, von Hüneraugen bis zu Rheuma, heilten. Wenigstens wurde das behauptet. Etwas Wahres musste aber daran sein, denn sie wurden sehr populär. Richter hat auch die älteste Glassfabrik Deutschlands (gegründet im Jahre 1570) aufgekauft, um die Fläschchen und Flakonen für seine pflanzlichen Produkte selbst herstellen zu können. Richter hat ausserdem auch mit der Herstellung von Grammophonen begonnen. Zur Jahrhundertwende war er stolzer Besitzer der grössten Aufnahmesammlung Deutschlands. Er hatte in seiner Fabrik sogar eine Abteilung für Schokoladen herstellung eingerichtet. Weiter hat er auch eine Druckerei gekauft, um die Verpackungen und das Werbematerial für seine Produkte, bzw. die Muster der Bausteine selbst hergestellen zu können. Alles in allem, kann man ruhig behaupten, dass was auch immer er angefasste, sich in seinen Händen in Gold verwandelte. Er erreichte unaufhaltsam einen Erfolg nach dem anderen. Die Herstellung der Bausteine blieb in diesem Unternehmenkonglomerat trotz allem das wichtigste und erfolgreichste Produkt. Wärend seiner Lebzeiten, zwischender Jahren 1884 und 1963, wurden in dieser Fabrik etwa 3 bis 5 Milliarde Steine hergestellt.  Die Steine warenKép/Picture unterschiedlich in Grösse, Formen und Farben. Die frühesten Sätze, die heute 120 bis 130 Jahre alt sind, haben sich alszeitbeständige Produkte erwiesen und mit ihnen wird auch in der Gegenwart nochreger Handel getrieben. Das Unternehmen hat zwei Weltkriege überlebt, aber der Tatsache, dass Thüringen nach der Aufteilung Deutschlands ein Teil der DDR geworden war, konnte es nicht mehr standhalten. Die Handelsbeziehungen zwischen dem sozialistischen Lager und dem Westen haben sich in ein paar Jahren drastisch verringert. Die absolut unzuverlässigen Lieferungen (die vor Weinachtenbestellte Ware z.B. kam im Februar bei den Kunden an) und die sehr verschlechterte Qualität der Steine führten dazu, dass die Kunden kein Interesse mehr daranzeigten. Nach kaum achtzehn Jahren hat die Fabrik, in der in seine Glanzzeit 5% der Bewohner von Rudolstadt, d.h. 649 Personen, angestellt waren, seine Pfortenendgültig geschlossen. Es war sehr charakteristisch für die engstirnige Mentalität der Proletardiktatur, dass man nach der Schliessung der Fabrik dienoch übrig gebliebenen Steine einfach in den Fabrikhof warf. Jeder Vorbeilaufende konnte so viel davon nehmen, wie er nur wollte. Im Hof dereinstigen Fabrik liegt noch heute ein 1 Meter breiter, 6 Meter langer und niemand weiss wie hoher Steinehaufen. Für so eine Barbarei gibt es keine Erklärung und keine Entschuldigung. Nach der Schliessung der Fabrik waren es holländische Schwärmer, Kép/Picturedie die Karriere der Steine wieder in Schwung brachten. Sie gründeten 1979 die "Ankerfreunde" (Club van Ankervriende - CVA) genannte Organisation. Dieser Club leistete dann in der vergangenen 40 Jahreneine Riesenarbeit: die Bausteine wurden katalogisiert und systematisiert. Das Aufkommen und die schnelle Entwicklung der Informatik und des Internets übten später einen entscheidenden Einfluss auf diese Bewegung aus. Heutzutage kann man alles mit Hilfe der Computerprogramme und -datenbanken viel leichter aufbauen. Dazu kommt, dass die systematisierten Daten jedem der einige Kenntnisse hat, im Internet verfügbar sind. Eine einfache Webseite ist vielleicht oft keine Augenweide, dafür aber eine wertvolle Informationsquelle.Wer sich mit diesem Thema beschäftigt, kann mit anderen Gleichgesinnten in Verbindung treten. Neben dieser theoretischen Aktivität, ist das Clubleben eine gute Gelegenheit auch zu bauen, was ja schon immer der eigentliche Sinn der Steine war und auch bleibt. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurde die Fabrik in Rudolstadt durch die holländischen und andere Clubmitglieder wieder ins Leben gerufen. Die Qualität der heute dort hergestellten Bausteine ist wieder die Alte, da man das Originalrezept und -herstellungsverfahren einsetzt. Der Preis eines einfacheren Kastens ist etwa 100 euro, die grösseren Zusatzkästen kosten natürlich viel mehr, sie sind ab etwa 300-400 euro erhältlich. Das Werbephoto eines neuen Kastens ist rechtsKép/Picture zu sehen. Gegenwärtig wird in der Fabrik nur die neue Serie der grosskalibrigen Steine (GK NF) hergestellt. Es gibt keine Informationen darüber, ob in Zukunft auch die Herstellung von Kleinkaliber Steine oder zusätzlichen Metallelementen (Brücke, Dachelemente usw.) geplant ist. Wer über die Geschichte der Fabrik undder Bausteine mehr wissen will, sollte George F. Hardys Buch (258 Seiten) herunterladen. Der Link dazu findet sich, unter anderem zur deutschen bzw.ungarischen Version, in der Download rubrik. Auf der Titelseite des Buches ist die Kirche (s. unten) zu sehen, die aus den Steinen des (später doch niemals hergestellten) Ergänzungskastens für GK NF 34 gebaut werden könnte. Dies ist eine gotische Kirche, die unter der Ankerfreunden "die achteckige Kirche mit Sakristei" genannt wird.

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